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Dach und Fassade

Die energetische Sanierung von Gebäuden wird in Zeiten steigender Energiepreise und des Klimawandels immer wichtiger. Eine besonders effiziente und flexible Methode zur Wärmedämmung ist die Einblasdämmung. Sie kommt sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung zum Einsatz und eignet sich hervorragend für schwer zugängliche Hohlräume. Dieser Text erklärt die Einblasdämmung im Detail und beleuchtet ihre Anwendung an Fassaden, Dachschrägen und Geschossdecken.

Die Einblasdämmung ist ein Verfahren, bei dem lose Dämmstoffe – meist Zellulose, Holzfaser, Steinwolle oder Glaswolle – mit Hilfe einer Einblasmaschine unter hohem Luftdruck in Hohlräume eingebracht werden. Dabei wird das Material dicht und fugenlos verteilt, wodurch Wärmebrücken effektiv vermieden werden. Die Dämmung erfolgt ohne großflächige Öffnung der Bauteile, was sie besonders für die nachträgliche Sanierung attraktiv macht.

Eine der häufigsten Anwendungen der Einblasdämmung ist die Dämmung von Fassaden mit Hohlräumen, wie sie bei zweischaligem Mauerwerk vorkommen. Hier besteht die Wand aus einem inneren und einem äußeren Mauerwerk mit einer dazwischenliegenden Luftschicht.

• Ablauf: Kleine Bohrlöcher werden von außen in die Fassade eingebracht. Durch diese Öffnungen wird der Dämmstoff mit Druck in den Hohlraum eingeblasen.
• Vorteile: Kein Abriss oder Ausbau nötig, schneller Einbau, hohe Dämmwirkung. Die Fassade bleibt optisch erhalten.
• Besonderheit: Eine Voruntersuchung mit einer Endoskopkamera stellt sicher, dass der Hohlraum vollständig befüllbar und trocken ist.

Bei Steildächern mit Zwischensparrendämmung kann die Einblasdämmung zwischen die Sparren eingebracht werden, etwa wenn bei älteren Häusern noch keine oder unzureichende Dämmung vorhanden ist.

• Ablauf: Die Einblasdämmung erfolgt meist von innen, indem man kleine Öffnungen in die innere Verkleidung (z. B. Rigips oder Holzpaneele) macht. Alternativ kann sie von außen über das Entfernen einzelner Dachziegel erfolgen.
• Vorteile: Lückenlose Dämmung auch bei unregelmäßigen Sparrenabständen, geringe Beeinträchtigung des Wohnraums.
• Besonderheit: Eine intakte Unterspannbahn (winddicht) ist Voraussetzung, damit der Dämmstoff nicht nach außen entweichen kann.

Eine weitere sinnvolle Anwendung ist die Dämmung der obersten Geschossdecke, insbesondere wenn der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird. Häufig handelt es sich dabei um Holzbalkendecken mit Hohlräumen.

• Ablauf: Der Dämmstoff wird durch kleine Öffnungen in die Decke eingeblasen, entweder von oben (Dachboden) oder von unten (Wohnraumdecke), je nach Zugänglichkeit.
• Vorteile: Schneller Wärmeschutz, keine aufwendigen Umbauten, deutliche Reduktion des Wärmeverlusts über das Dach.
• Besonderheit: Diese Maßnahme wird staatlich gefördert, da die oberste Geschossdecke ein besonders energieintensiver Bereich ist.

• Fugenlose Dämmung: Kein Risiko von Wärmebrücken.
• Schnelle Verarbeitung: Meist innerhalb eines Tages abgeschlossen.
• Kosteneffizient: Geringer Aufwand im Vergleich zu herkömmlichen Dämmmethoden.
• Umweltfreundlich: Viele Materialien wie Zellulose bestehen aus recyceltem Papier.
• Ideal für Sanierungen: Besonders geeignet für Bestandsgebäude mit schwer zugänglichen Hohlräumen.

Die Einblasdämmung ist eine äußerst effektive Methode zur Wärmedämmung von Gebäuden. Besonders bei Fassaden mit Hohlräumen, Dachschrägen und Geschossdecken bietet sie viele Vorteile: Sie ist schnell eingebracht, verursacht kaum Schmutz, benötigt keine umfangreichen Bauarbeiten und verbessert die Energieeffizienz spürbar. Dank moderner Technik und erprobter Materialien ist sie eine der besten Optionen für energetische Sanierungen und hilft sowohl beim Energiesparen als auch beim Klimaschutz.